Digitale Behördengänge: Was heute schon möglich ist

Wussten Sie, dass über 60 Prozent der Deutschen der Meinung sind, dass Behörden digitaler werden müssen1? Diese hohe Zahl unterstreicht das enorm gestiegene Bedürfnis nach digitalen Dienstleistungen und zeigt, dass die öffentliche Verwaltung in Deutschland vor einer entscheidenden Transformation steht.

Wir befinden uns auf dem Weg hin zu einer effizienten und benutzerfreundlichen Online-Verwaltung, wobei innovative Technologien wie elektronische Identifizierung und Smart City Konzepte eine zentrale Rolle spielen. Bereits jetzt ist es möglich, viele bürokratische Prozesse wie die Einreichung von Anträgen oder das Signieren von Dokumenten bequem online zu erledigen. So haben zum Beispiel bereits rund 3,8 Millionen Deutsche einheitliche Nutzerkonten für digitale Behördengänge eingerichtet2, was die Akzeptanz und den Nutzen dieser Dienste deutlich macht.

Digitalisierung

Ein wesentlicher Bestandteil der digitalen Transformation der Verwaltung ist die Reduzierung von Schriftformerfordernissen und der Pflicht zum persönlichen Erscheinen bei Behörden. Zum Beispiel müssen Antragstellende ihre Nachweise nur einmal einreichen und nicht bei verschiedenen Behörden wiederholen3, was den Prozess erheblich vereinfacht und Zeit spart. Die Zahlen belegen, dass die vorhandenen Lösungen bislang noch auf Skepsis stoßen, aber die Erwartungen und der Bedarf an digitalen Verwaltungsdiensten sind zweifellos hoch.

Die Maßnahmen, wie das Programm „Digitale Verwaltung 2020“ und gesetzliche Regelungen wie das E-Government-Gesetz und das Onlinezugangsgesetz, treiben diese Entwicklung voran. Bis Ende 2022 sollen fast 600 Verwaltungsdienste online verfügbar sein1, was einen großen Schritt in Richtung einer vollständig digitalen Verwaltung bedeutet. Diese Fortschritte sind essenziell, um Deutschland im EU-Verwaltungsranking unter die Top 10 zu bringen3.

Die Digitalisierung der Verwaltung ist ein wichtiger Schritt hin zu einer zukunftsorientierten und bürgerfreundlichen öffentlichen Verwaltung. Mit diesen Maßnahmen soll der Zugang zu elektronischen Verfahren vereinfacht und die Nutzerzufriedenheit gesteigert werden, was letztlich die gesamte Effizienz der Verwaltung verbessert.

E-Government-Gesetz und seine Vorteile

Das E-Government-Gesetz, das am 1. August 2013 in Kraft trat, hat die Digitalisierung der Verwaltung in Deutschland wesentlich vorangetrieben4. Es verpflichtet die Verwaltung zur Schaffung eines elektronischen Zugangs, was wesentlich zur Verbesserung der Verwaltungsprozesse beiträgt5. Mit dem E-Government-Gesetz haben Nutzer die Möglichkeit, elektronisch auf Verwaltungsdienste zuzugreifen, was den Zugang zu Services und Informationen erheblich vereinfacht.

E-Government-Gesetz

Online-Verwaltungsprozesse

Die digitale Verwaltung umfasst eine Vielzahl von Prozessen, die durch das E-Government-Gesetz unterstützt wurden. Dies beinhaltet die Nutzung des Online-Ausweis und der Funktion der digitale Identität, die eine sichere Identifizierung der Bürger ermöglicht. Die Bundesverwaltung ist verpflichtet, einen De-Mail-Zugang anzubieten, der die digitale Kommunikation vereinfacht5. Zudem wurden 600 Verwaltungsdienstleistungen identifiziert, die digital angeboten werden sollen4. Diese Initiativen tragen dazu bei, den Bürgern eine moderne und effiziente Verwaltung zur Verfügung zu stellen.

Effizienzsteigerung durch Digitalisierung

Ein weiteres Ziel des E-Government-Gesetzes ist es, die elektronische Aktenführung und das Formular-Management-System (FMS) zu fördern, um Arbeitsprozesse zu vereinheitlichen und zu vereinfachen5. Nordrhein-Westfalen hat im März 2020 eine erweiterte Version des E-Government-Gesetzes verabschiedet, um den digitalen Ausbau im öffentlichen Sektor voranzutreiben6. Diese Maßnahmen, einschließlich der Möglichkeit zur Online-Zahlung und des digitalen Dokumentenmanagements mit E-Akten, tragen zur Effizienzsteigerung und zur besseren Servicequalität bei.

Modellkommunen Ziele des E-Government
Bremen Verbesserung von Prozessen, Bürgernähe, Effizienz4
Nürnberg Erhöhung der Arbeitsqualität in der Verwaltung4
Bonn Effizienz und Zeitunabhängigkeit4

Beispiele und aktuelle Entwicklungen in der Verwaltung

Die digitale Verwaltung in Deutschland hat in den letzten Jahren signifikante Fortschritte gemacht. Dank des Onlinezugangsgesetzes können Bürger nun auf eine Vielzahl von digitalen Services zugreifen, was die Effizienz und Nutzerfreundlichkeit der Verwaltungsdienste verbessert.

Best Practices aus Deutschland

Städte wie Grünheide und der Main-Kinzig-Kreis setzen bereits erfolgreich digitales Projektmanagement um, um Verwaltungsprozesse effizienter zu gestalten. Diese Regionen zeigen eindrucksvoll, wie fortschrittliche Technologien und Systeme effektiv integriert werden können, um den Bürgern eine bessere Servicequalität zu bieten.

Für viele deutsche Städte gibt es auch Drittanbieter, die verschiedene Prozesse vereinfachen. Ein Beispiel dafür ist der Service zum Fahrzeug abmelden in München, der es Bürgern ermöglicht, den Abmeldeprozess schnell und unkompliziert online abzuwickeln. Der öffentliche Dienst in Deutschland umfasst 4,6 Millionen Beschäftigte und steht vor großen Herausforderungen, darunter dem demografischen Druck und der Notwendigkeit neuer Personalentwicklungskonzepte. Mehr als 60 Prozent der Menschen in Deutschland halten den Staat bei der Erfüllung seiner Aufgaben für überfordert. Dadurch wird die Bedeutung von digitalen Lösungen wie der GovLabDE Plattform und der Einsatz von KI in der Verwaltung noch deutlicher.

Pilotprojekte und Innovationen

Die Bundesregierung fördert innovative Projekte wie GovLabDE, um neue Ansätze und Technologien zu testen und zu skalieren. Eines der vielversprechenden Projekte ist die Nutzung von künstlicher Intelligenz (KI), um Verwaltungsprozesse zu optimieren und bürgerfreundlicher zu gestalten.

Der Europäische Rechtsakt über Daten (Data Act) und das Datennutzungsgesetz (DNG) sind wichtige Meilensteine, um datengetriebene Innovationen zu fördern und die Weiterverwendung öffentlicher Daten zu erleichtern8. Der Aufbau des Dateninstituts im Mai 2023 zielt darauf ab, die Datenverfügbarkeit und -standardisierung voranzutreiben8. Diese Maßnahmen unterstützen die Bemühungen um eine sozial-ökologische Transformation und fördern die Transparenz in der Verwaltung.

Anbieter wie Nortal AG, mgm technology partners GmbH und S-Management Services GmbH traten auf dem eGovernment Summit auf, um ihre Lösungen und Services zu präsentieren. Dabei standen Themen wie Daten, KI und Cybersicherheit im Fokus9. Diese Entwicklungen zeigen, wie wichtig digitales Projektmanagement und der Einsatz moderner Technologien für die Zukunft der Verwaltung sind.

Digitalisierung

Die Digitalisierung verändert die Welt der Verwaltungsprozesse erheblich. Durch den Einsatz neuer digitaler Technologien sollen Behördengänge per Smartphone ermöglicht und komplexe Aufgaben in der Verwaltung vereinfacht werden. Besonders die IT-Infrastruktur hat großen Einfluss auf diesen Wandel, indem sie unter anderem die Nutzung des digitalen Personalausweises und von digitalen Nachweisen erleichtert10. Unternehmen nutzen Digitalisierung, um Wettbewerbsvorteile zu erlangen und die Kundeninteraktion zu stärken10.

Ein bedeutender Schritt in diese Richtung ist die Einführung des Nutzerkonto Bund, das Bürgern ermöglicht, Verwaltungsleistungen online zu nutzen und digitale Nachweise nur einmalig einzureichen. Der digitale Wandel zeigt sich auch in der Verbreitung von digitalen Angeboten wie die Nutzung von Elster für Steuererklärungen und die Online-Rentenübersicht10. Moderne Arbeitsweisen wie das agile Arbeiten sind ebenfalls Teil der digitalen Transformation10.

Technologischer Fortschritt ist ein zentraler Treiber der Digitalisierung und digitalen Transformation10. In deutschen Bundesverwaltungen trägt der digitale Kulturwandel dazu bei, dass Verwaltungsprozesse effizienter und nutzerfreundlicher werden. Die verstärkte Aufmerksamkeit auf Sicherheits- und Datenschutzaspekte durch IT-Konzepte ist entscheidend, um das Vertrauen der Bürger zu gewinnen und die Nutzung digitaler Dienste zu fördern11. Mehr über Digitalisierung und digitale Transformation erfahren Sie auf dieser Webseite.

Seit 2013 hat der Begriff „Digitalisierung“ im deutschen Sprachraum große Aufmerksamkeit erlangt und auch in politischen Debatten an Bedeutung gewonnen11. Initiativen wie „Industrie 4.0“ haben wesentlich dazu beigetragen, die Digitalisierung in den Vordergrund zu rücken11. Diese Entwicklungen unterstreichen, wie wichtig der anhaltende kulturelle und technologische Wandel für die Schaffung moderner und digitalisierter Behörden ist. Mehr über die Unterschiede zwischen Digitalisierung und digitale Transformation.

Quellenverweise

  1. https://www.factro.de/blog/digitale-verwaltung/
  2. https://www.bundesregierung.de/breg-de/themen/digitalisierung/digitalisierung-in-der-praxis-2223104
  3. https://digitalstrategie-deutschland.de/digitale-verwaltung/
  4. https://www.factro.de/blog/e-government/
  5. https://www.bmi.bund.de/DE/themen/moderne-verwaltung/e-government/e-government-gesetz/e-government-gesetz-node.html
  6. https://www.digital-x.eu/de/magazin/artikel/dx-xplain/digitale-verwaltung
  7. https://www.dbb.de/aufbruch-der-oeffentliche-dienst-der-zukunft.html
  8. https://www.bmwk.de/Redaktion/DE/Dossier/digitalisierung.html
  9. https://www.egovernment.de/die-digitale-verwaltung-und-sie-bewegt-sich-doch-a-e54906c4701492ad100a5c7ea31379ca/
  10. https://www.wb-fernstudium.de/magazin/ratgeber/digitalisierung/digitalisierung-vs-digitale-transformation.html
  11. https://www.bidt.digital/glossar/digitalisierung/