Abwasser auffangen: Technische Alternativen zum Kanalanschluss

Abwasser gelangt normalerweise über das Rohrleitungssystem und die Abwasseranlagen des Hauses in den Kanal. Jedes Haus hat daher einen Kanalanschluss. Doch nicht immer kann Abwasser über einen Kanal abfließen. Wer regelmäßig Campen möchte, der kann schon Schwierigkeiten bekommen, das Abwasser loszuwerden. Auch zu Hause kann es sinnvoll sein, das Abwasser aufzufangen und anderweitig zu nutzen. Welche Möglichkeiten zum Auffangen von Abwasser erhältlich sind und worauf der Nutzer achten sollte, das wird nachfolgend näher beantwortet.

Wozu wird Abwasser aufgefangen?

Abwasser kann auch im Haushalt aufgefangen werden. Nicht nur Regenwasser ist für die Wiederverwertung interessant. Das Abwasser wird als Grauwasser bezeichnet und kann in einem sogenannten Abwassertank aufgefangen werden. Die Anschaffungskosten für den Tank und eine Aufbereitungsanlage müssen zwar zunächst gezahlt werden, aber nach ca. einem Jahr hat der Nutzer die Kosten wieder raus. Es fällt ca. 130 Liter von dem sogenannten Grauwasser pro Person und pro Tag an.

Welche Möglichkeiten zur Abwasseraufbereitung sind erhältlich?

Wer Abwasser auffangen möchte, benötigt eine Möglichkeit zur Wasseraufbereitung. Das Abwasser muss über eine extra Leitung in einen sogenannten Grauwasserspeicher geleitet werden. Das Abwasser wird wiederaufbereitet. Zur Wiederaufbereitung gehört auch die Reinigung des Abwassers. Wenn das Abwasser gereinigt und wiederaufbereitet wurde, dann wird es in den sogenannten Betriebswasserspeicher geleitet. Die Aufbereitung des Wassers wird zunächst mechanisch durchgeführt. Es kommt ein Filtersystem zum Einsatz, dass Schwebeteilchen zerkleinert. Die herausgefilterten Rückstände gelangen über den Kanalanschluss in das Kanalsystem.

Nach der mechanischen Reinigung des Abwassers wird eine Biologische durchgeführt. Es werden Rückstände mit der Hilfe von Mikroorganismen zerstört. Die von Mikroorganismen zersetzten Teilchen gelangen wiederum in das Kanalsystem. Die Aufbereitung des Abwassers ist eine langwierige Angelegenheit. Wenn die Aufbereitungsanlage installiert wurde, dann muss einige Zeit (zwei Wochen je nach Hersteller) gewartet werden, bevor die Anlage eingesetzt werden kann. Es gibt auch die Möglichkeit, eine Pflanzenkläranlage selbst anzulegen. Diese besteht aus Kies und Schilf. Der Kies ist in der Lage, die Schwebeteilchen grob herauszufiltern. Die Pflanzenkläranlage kann als Beet angelegt werden und neben dem Beet kann eine Sickergrube angelegt werden, in die das grob gereinigte Wasser hineinfließt.

Welchen Verwendungszweck hat aufbereitetes Abwasser?

Aufbereitetes Abwasser kann für Haushalt und Garten genutzt werden. Wie viel Abwasser gereinigt werden kann, das hängt auch von der Hausgröße und dem anfallenden Abwasser ab. Es gibt spezielle Anforderungen, die Privathaushalte für die Abwasseraufbereitung und Wiederverwertung erfüllen müssen. Es gibt zur Abwasseraufbereitung und Wiederverwertung für Einfamilienhäuser Kleinanlagen, die ab 300 Liter Wasser am Tag gedacht sind. Diese Anlagen sind für Garten oder Keller geeignet. Im Garten kann die Anlage vergraben werden. Ein flacher Abwassertank eignet sich besonders gut zum Vergraben. Ein flacher Tank wird in der Regel mit einer Pumpe ausgestattet. Mit aufbereitetem Abwasser kann der Hausbesitzer Geld sparen und das Abwasser nachhaltig einsetzen.

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